Maulbeere in: Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, 4 Bde., Regensburg, 1737–1745

Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, 4 Bde., Regensburg, 1737–1745

Kohlrüben in: Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, 4 Bde., Regensburg, 1737–1745

Tulipamajor in: Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, Regensburg, 1737–1745

Fritillaria in: Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, 4 Bde., Regensburg, 1737–1745

Rosinen in: Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, 4 Bde., Regensburg, 1737–1745

Aus der Königlichen Gartenbibliothek Herrenhausen

Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, 4 Bde., Regensburg, Hieronymus Lentz, 1737–1745

Der Regensburger Apotheker Johann Wilhelm Weinmann gab eines der prächtigsten Pflanzenbücher der Barockzeit heraus. Das botanische Monumentalwerk erschien in vier Foliobänden als Subskriptionsausgabe.

Was das Buch Weinmanns so bedeutend macht, ist die innovative Technik der Buchillustration.

Für sie wurde ein von Johan Teyler um 1688 in den Niederlanden erfundenes Farbdruckverfahren weiterentwickelt, das auf einer Kombination von Kupferstich und Schabkunst (Mezzotinto) beruht. Diese Technik ermöglichte sowohl größte lineare Präzision als auch feinste tonale Abstufungen. Zahlreiche Farbdrucke wurden zusätzlich handkoloriert. Die Illustrationen umfassen über 1.000 Bildtafeln zu mehr als 4.000 Blumen, Kräutern und Gewächsen, einschließlich verschiedener Obst- und Gemüsepflanzen. Weinmann, der einen eigenen botanischen Garten besaß, beauftragte mit der bildlichen Umsetzung seiner Iconographia namhafte Künstler der Zeit: den Augsburger Maler Bartholomäus Seuter sowie die Kupferstecher Johann Jacob Haid und Johann Elias Ridinger. Die mit den Bildern korrespondierenden Pflanzenbeschreibungen von Johann Georg Nicolaus Dieterichs boten allerdings in wissenschaftlicher Hinsicht nur wenig Neues; sie zeigen sich vielmehr der Tradition älterer Pflanzenbücher verbunden.

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Links: Rosinen, Rechts: Fritillaria in: Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, 4 Bde., Regensburg, Hieronymus Lentz, 1737–1745

Das Exemplar aus dem Altbestand der Weimarer Bibliothek wurde durch den Bibliotheksbrand vermutlich größtenteils zerstört.

Bislang wurde lediglich ein Teil des vierten Bandesunter den Aschebüchern wiedergefunden werden. Er ist für die Restaurierung vorgesehen. Das hier vorgestellte Ersatzexemplar erwarb die Bibliothek zusammen mit rund 260 weiteren Werken einer herausragenden Spezialsammlung botanischer und gartenkundlicher Literatur aus dem früheren Besitz der Welfen. Sie war einst im Bibliothekspavillon der berühmten Gartenanlagen in Hannover-Herrenhausen aufgestellt und wurde 2007 gemeinsam von der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek (Hannover), der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (Frankfurt a. M.) und der Herzogin Anna Amalia Bibliothek angekauft. Im Rahmen der Sicherungsverfilmung wurden alle Bücher digitalisiert und stehen im digitalen Angebot der Bibliothek zur Verfügung.

Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, Bd. 1, Regensburg, Hieronymus Lentz, 1737

Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, Bd. 2, Regensburg, Hieronymus Lentz, 1739

Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, Bd. 3, Regensburg, Hieronymus Lentz, 1742

Johann Wilhelm Weinmann: Phytanthoza Iconographia, Bd. 4, Regensburg, Hieronymus Lentz, 1745

Ankäufe und Geschenke für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek nach dem Brand 2004

Am 2. September 2004 brach in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar ein verheerender Brand aus, der das Gebäude und den wertvollen Buch- und Kunstbestand stark beschädigte. Hier stellen wir Ihnen regelmäßig einige ganz besondere Ankäufe und Geschenke für die Herzogin Anna Amalia Bibliothek vor, die nach dem Brand neu in den Bestand der Bibliothek integriert wurden.

Wir danken allen Unterstützern, die den bisherigen Wiederaufbau der zerstörten Bestände durch Geld- und Buchspenden ermöglicht haben.

Katja Lorenz ist Teamleiterin des Projekts »Wiederbeschaffung historischer Drucke« bei der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Seit 2004 konnten im Rahmen des Projekts bereits 41.000 Bücher in den Bestand integriert werden, darunter mehr als 10.000 Ersatzexemplare und 16.000 Buchgeschenke. Zu den Bestandsergänzungen zählen mehrere Privatsammlungen. Langfristig sollen zwei Drittel der insgesamt 50.000 Brandverluste ersetzt werden.