Gropius im 3D-Scan
Bauhaus-Objekte sind für Restauratoren eine besondere Herausforderung. Die damals verwendeten Kunststoffe sind heute brüchig und spröde, Plastikteile in elektrischen Geräten haben sich teilweise ganz aufgelöst. Von Kabeln sind stellenweise nur die Kupferdrähte geblieben. Feine, kaum sichtbare Risse können dazu führen, dass sich Objekte langsam verformen und schließlich größeren Schaden nehmen. Selbst für die geschulten Augen der Restauratoren sind solche schleichenden Veränderungen nicht immer leicht zu erkennen. Damit ihnen kein noch so kleines Detail entgeht, arbeiten die Restauratoren nun mit einem 3D-Scanner. Er wurde im Rahmen des Projekts „Digitalisierung von Sammlungsbeständen der Klassik Stiftung Weimar“ erworben.
“Mit dem 3D-Scanner können wir Objekte von zwei Zentimetern bis zweieinhalb Metern Größe erfassen, ohne sie zu berühren“, sagt Alexander Methfessel, zuständig für den Bestandsbereich Kunstgewerbe und Kulturgut der Moderne. „Wenn ich nun einen neuen und einen älteren Scan übereinanderlege, kann ich genau sehen, ob und wie sich das Kunstwerk verändert hat.“
Ziel des Digitalisierungsprojekts ist es, den größten Teil der Sammlungen öffentlich zugänglich zu machen und der Wissenschaft einen umfangreichen Datenpool zur Verfügung zu stellen. Neben Fotos sollen zukünftig für alle Schlüsselobjekte 3D-Scans angefertigt werden. Zusätzlich werden die Materialien der Kunstwerke untersucht und analysiert. Von diesen Daten und insbesondere dem Austausch mit anderen Museen erhofft sich Alexander Methfessel auch Erkenntnisse für die eigene restauratorische Arbeit. Zudem könnten Kopien der Objekte oder fehlende Teile im 3D-Drucker hergestellt werden, ohne das Original zu berühren.
Zunächst werden die wichtigsten Stücke der Bauhaus-Sammlung gescannt, im Laufe des Projekts, das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen finanziert wird, werden weitere Kunstwerke hinzukommen. Mehr über das Projekt erfahren Sie hier.
Ich bin fasziniert von der 3-D Erfassung. Gut finde ich, dass das hier eingesetzt werden kann, damit kein Detail entgeht und das, ohne die Objekte zu berühren. Ich bin gespannt, was demnächst mit dieser Technik noch alles möglich sein wird.
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