Neues von Henry van de Veldes Haus Hohe Pappeln
Im Magazin auf bauhaus-online.de berichtet die Van-de-Velde-Expertin Sabine Walter über die Besonderheiten und Hürden der laufenden Rekonstruktionsarbeiten am Haus Hohe Pappeln in Weimar. Das bauliche Gesamtkunstwerk gewinne damit einen wichtigen Teil des ursprünglichen Erscheinungsbildes im Sinne Henry van de Veldes zurück.
»Das Arbeitszimmer im Haus Hohe Pappeln ist in seiner funktionalen wie schlichten Formensprache beispielhaft für Henry van de Veldes Gestaltung um 1908. (…) Dieser unprätentiöse, doch gewollte und elegante Minimalismus wird nach den Vervollständigungen im Arbeitszimmer und im Salon des Hauses Hohe Pappeln weit deutlicher als bisher erlebbar sein.«, so Sabine Walter.
Der Wegbereiter des Staatlichen Bauhauses Weimar entwarf wie bei vielen seiner Gebäude nicht nur die Architektur, sondern auch sämtliche Details der Ausstattung selbst – von den Bilderleisten und Vorhängen bis hin zu den Leuchten.
Das Erdgeschoss sei ehemals von unterschiedlichen Farben und Materialien geprägt gewesen und würde im Rahmen einer denkmalgerechten Vervollständigung wieder erlebbar gemacht.
Bei der Entfernung jüngerer Putzschichten kam zum Beispiel die originale Leiste mit eingefärbten Fadenresten der Wandbespannung zum Vorschein.
Die Bestimmung der Farbigkeit der ursprünglichen Raumtextilien stelle bislang die größte Herausforderung dar.
So berichtet Sabine Walter über verschiedene Methoden zur Farbbestimmung. Über einen Graustufen-Abgleich der historischen Fotografien mit den bekannten Musterstoffen konnte demnach die Farbgebung des Vorhangs im Salon jüngst als Rot und Rosa identifiziert werden.