200 Jahre Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach
Nach dem Sieg über Napoleon Bonaparte wurde Europa auf dem von Oktober 1814 bis Juni 1815 dauernden Wiener Kongress territorial und politisch neu gestaltet. Mit der Teilnahme am Wiener Kongress hatte der Hof in Weimar Hoffnungen auf einen umfangreichen Gebietszuwachs bis hin zum Erwerb der sächsischen Königskrone verbunden.
Diese Hoffnungen erfüllten sich nicht. Stattdessen machte der Friedenskongress Sachsen-Weimar-Eisenach zum Großherzogtum, was mit einer Verdopplung des Territoriums und der Einwohnerzahl verbunden war.
2015 jährt sich die Erhebung des Herzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach zum Großherzogtum zum 200. Mal.
Zu diesem Anlass zeigen wir zusammen mit dem Thüringischen Hauptstaatsarchiv ausgewählte Zeugnisse zu diesem historischen Ereignis vom 21. April bis 3. Mai 2015 im Spiegelsaal des Weimarer Stadtschlosses.
Wir präsentieren unter anderem der Staatsvertrag zwischen Preußen und Sachsen-Weimar-Eisenach über die auf dem Wiener Kongress vereinbarten Gebietsabtretungen, eine Büste des Großherzogs Carl August, geschaffen vom Weimarer Hofbildhauer Peter Kaufmann, sowie der sogenannte »Vaterlandstaler«, geprägt 1815 als erster Taler mit der neuen Staatsbezeichnung »Großherzogthum Sachsen«.
Die bevorzugte Stellung Sachsen-Weimar-Eisenachs bei den territorialen und politischen Verhandlungen auf dem Wiener Kongress war vor allem zwei Umständen geschuldet. Erstens leistete Carl August als Oberbefehlshaber eines Armeekorps wertvolle militärische Dienste auf Seiten der Koalition gegen Napoleon. Zweitens besaß das Haus beste dynastische Verbindungen: Erbprinz Carl Friedrich war seit 1804 mit der russischen Großfürstin Maria Pawlowna, Schwester des Zaren Alexander I., verheiratet.
Zur Kabinettausstellung anlässlich der Erhebung zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach vor 200 Jahren
Von Marko Kreutzmann und Manuel Schwarz