Bauzeitenverschluss
Ein Bauzeitenverschluss ist ein Ersatzteil, das während einer Bauphase für Bauteile wie Fenster und Türen verwendet wird.
Wenn Flügel von Fenstern oder Blätter von Türen ausgebaut werden, tritt an ihre Stelle der Bauzeitenverschluss. Er sichert das bei der Klassik Stiftung Weimar meist historische Gebäude gegen unbefugten Zutritt und Witterungseinflüsse. Der Bauzeitenverschluss wird nur temporär, während der Instandsetzung der Fensterflügel und der Türblätter, angebracht.
Dies kann durch unterschiedliche Materialien erfolgen. Bei Türen wird aus Sicherheitsgründen meist Stahl verwendet. Diese »Bautüren« gibt es konfektioniert im Baustoffhandel. Fensterverschlüsse werden maßgerecht meist aus Holz oder Holzwerkstoffplatten vor Ort durch den Tischler angepasst.
Bei der Instandsetzung von Fenstern und Türen sind mehrere Gewerke beteiligt: Tischler reparieren Holz, Maler entfernen Anstriche und tragen diese neu auf, und Glaser ersetzen beschädigte Gläser. Die Bauabteilung der Klassik Stiftung wendet spezielle Reparaturtechniken an, die so viel wie möglich von der Originalsubstanz bewahren. Es wird also nicht neu gebaut. In diesem Rahmen ersetzt der Tischler beschädigte Holzteile indem er Schadstellen ausstemmt und passgenaue Stücke einsetzt. Dabei begrenzt er sich so gut es geht auf die Schadstelle.
Werden Fensterrahmen bearbeitet, so werden die Farben erst abgeschliffen und dann in mehreren Schichten neu aufgetragen. Bei historischen Fenstern kommen Ölfarben zum Einsatz. Die Ölfarben müssen, genau wie früher, mindestens in drei Schichten verarbeitet werden: Zuerst wird die Grundierung mit Grundieröl aufgetragen, dann der Zwischenanstrich mit Standölfarbe halbfett und schließlich der Schlussanstrich mit Standölfarbe vollfett. Trocknungszeiten müssen unbedingt eingehalten werden, andernfalls härtet die Farbe nicht aus und bleibt kleben. Zur Verarbeitung und Trocknung sind Temperaturen von über 10 ° C erforderlich. Lediglich Flügelrahmen können ausgebaut werden, für die Reparatur der Stockrahmen am Bauwerk ist gutes Wetter und Wärme entscheidend. Für einen Glasersatz kommen nur Gläser, die Bearbeitungsspuren aufweisen, in Frage. Frühere Herstellungstechniken konnten Einschlüsse und leichte Unebenheiten nicht vermeiden, dem wird somit nachempfunden.