Die Autorinnen und Projektmitarbeiterinnen Linda Tschöpe und Antje Neumann beim Vermessen einer van de Velde-Keramik aus Bürgeler Produktion. © VG BIld-Kunst, Bonn 2016

Antje Neumann während eines Fotoshootings des van de Velde-Ofens im Weimarer Nietzsche-Archiv. © VG BIld-Kunst, Bonn 2016

Links: Vase nach einem Entwurf von Henry van de Velde, ausgeführt von Reinhold Hanke in Höhr, 1902 © VG BIld-Kunst, Bonn; 2016Rechts: Vase nach einem Entwurf von Henry van de Velde, ausgeführt von Franz Eberstein in Bürgel, 1903 © VG BIld-Kunst, Bonn 2016

Antje Neumann und Linda Tschöpe mit den Grafikern (Atelier Papenfuss) kurz vor Drucklegung des Bandes.

Der in blaues Leinen gebundene Band mit Schuber zeigt auf 696 Seiten insgesamt 1613 Abbildungen. © VG BIld-Kunst, Bonn 2016

Band III des Werkverzeichnisses zum kunstgewerblichen Œuvre von Henry van de Velde

Henry van de Veldes Keramik

»Die Stunden, die ich in den Ateliers für Keramik, Buchbinderei und Goldschmiedekunst verbrachte, bedeuteten für mich eine besondere Erholung. So sehr ich die beiden letzteren liebte, so stark fühlte ich mich gerade von der keramischen Arbeit angezogen.«

Henry van de Velde

Der neueste Band des Forschungsprojekts der Klassik Stiftung Weimar vereint erstmals alle nachweisbaren Keramiken van de Veldes und führt umfänglich zugehörige Firmen, Auftraggeber und Marken auf. Als Standardwerk zur Keramik wartet der dritte Teil des Werkverzeichnisses mit einer Fülle von neuen Erkenntnissen und Entdeckungen auf.

Antje Neumann während eines Fotoshootings des van de Velde-Ofens im Weimarer Nietzsche-Archiv.

Antje Neumann während eines Fotoshootings des van de Velde-Ofens im Weimarer Nietzsche-Archiv. © VG BIld-Kunst, Bonn 2016

Henry van de Velde widmete sich seit 1895 der Gestaltung keramischer Arbeiten. Mit Beginn der Weimarer Zeit intensivierte sich seine Entwurfstätigkeit und erreichte mit Gründung der Weimarer Kunstgewerbeschule 1907/08 den Höhepunkt.

Der Architekt und Designer entwarf Bierkrüge, Schalen und Kerzenhalter, aber auch formvollendete Vasen und sogar Urnen.

Für die Königlich-Sächsische Porzellan-Manufaktur in Meißen entwickelte er zudem ab 1903 ein 42-teiliges Tafelservice mit dem so genannten »Peitschenhieb-Dekor«.

Links: Vase nach einem Entwurf von Henry van de Velde, ausgeführt von Reinhold Hanke in Höhr, 1902 © VG BIld-Kunst, Bonn 2016 Rechts: Vase nach einem Entwurf von Henry van de Velde, ausgeführt von Franz Eberstein in Bürgel, 1903 © VG BIld-Kunst, Bonn 2016

Links: Vase nach einem Entwurf von Henry van de Velde, ausgeführt von Reinhold Hanke in Höhr, 1902 © VG BIld-Kunst, Bonn; 2016Rechts: Vase nach einem Entwurf von Henry van de Velde, ausgeführt von Franz Eberstein in Bürgel, 1903 © VG BIld-Kunst, Bonn 2016

Der Hauptanteil seiner Entwürfe war für die Keramikproduzenten im Westerwald und in Thüringen bestimmt, namentlich für die Zentren Höhr, Grenzhausen und Bürgel. Auch Weimar avancierte mit der Hoftöpferei J. F. Schmidt und der Kunstgewerbeschule zu einem wichtigen Ort der Keramikherstellung.
Lieferte van de Velde für die Westerwälder und Bürgeler Manufakturen nur Entwürfe, so experimentierte er an seiner Weimarer Lehranstalt eigenständig.

In Zusammenarbeit mit seinen Schülern entstanden Unikate mit Seltenheitswert.

Der in blaues Leinen gebundene Band mit Schuber zeigt auf 696 Seiten insgesamt 1613 Abbildungen. © VG BIld-Kunst, Bonn 2016

Der in blaues Leinen gebundene Band mit Schuber zeigt auf 696 Seiten insgesamt 1613 Abbildungen. © VG BIld-Kunst, Bonn 2016

Mit 256 Einzelpositionen umfasst der Band die Bereiche Steinzeug, Irdenware, Porzellan und Varia. Detaillierte Angaben zu Maßen, Materialien und Herstellungstechniken sowie eine umfängliche Dokumentation machen den Band zu einem unverzichtbaren Standardwerk für Museen, Sammler und Kunsthändler.

Ausführliche Verzeichnisse ergänzen den Hauptteil: Neben herstellenden Firmen, künstlerischen Lieferanten, historischen Ausstellungen oder Auftraggebern van de Veldes enthält er ein ausführliches Markenverzeichnis. Das Buch erscheint auf Deutsch und Englisch.

Am 7. Juni 2016 stellen Dr. Antje Neumann und Linda Tschöpe Band III des Werkverzeichnisses zum kunstgewerblichen Œuvre von Henry van de Velde vor. Die Präsentation findet um 18 Uhr im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums statt.

Band III des Werkverzeichnisses zum kunstgewerblichen Œuvre von Henry van de Velde

Band III des Werkverzeichnisses zum kunstgewerblichen Œuvre von Henry van de Velde

Bibliographische Angaben

Thomas Föhl, Antje Neumann (Hrsg.)
Henry van de Velde – Raumkunst und Kunsthandwerk | Interior Design and Decorative Arts
Ein Werkverzeichnis in sechs Bänden | A catalogue raisonné in six volumes
Band III: Keramik | Volume III: Ceramics
Zweisprachige Ausgabe: Deutsch und Englisch
696 Seiten | 1528 Abbildungen | Leinen im Schuber
Preis: 128 Euro (bis 5.9.2016); 148 Euro (ab 6.9.2016)
E.A. Seemann Verlag
ISBN 978-3-86502-231-8

Das an der Klassik Stiftung angesiedelte Forschungsprojekt zur Erarbeitung des Werkverzeichnisses wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Ernst von Siemens Kunststiftung gefördert. Bis 2018 sollen außerdem die Bände IV und V »Möbel« und Band VI »Raumkunst« erscheinen. 2015 kürte die Stiftung Buchkunst den zweiten Band »Textilien« zu den 163 schönsten deutschen Büchern. Zudem ist er für den German Design Award nominiert.

Mehr über das Werkverzeichnis:

Raumkunst und Kunsthandwerk. Ein Werkverzeichnis in sechs Bänden

Im Werkverzeichnis Henry van de Velde »Keramik« blättern

Mehr über Henry van de Velde:

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Zur Körper­lichkeit von Wandbehängen bei Henry van de Velde